Scrum und Methoden des agilen Projektmanagements basieren auf einfachen Regeln, definierten Rollen und Abstimmungen im Team. In diesem Beitrag erklären wir wie flexibles Projektmanagement mit Scrum funktioniert.
Beim agilen Projektmanagement handelt es sich um verschiedene Methoden, die auf Flexibilität und Anpassung basieren. Hier ist nicht eine ausführliche und umfangreiche Planung zu Beginn wichtig, sondern das adaptive Planen und schnelle Abstimmung im Team. Inbesondere profitiert die Softwareentwicklung vom agilen Projektmanagement.
In einem Scrum Projekt ist es wichtig, einfache Regeln zu befolgen, damit das Team die gemeinsamen Ziele erreicht. Es ist von Bedeutung, dass das Team sich selbst organisieren kann und, dass es interdisziplinär zusammengesetzt ist, sodass verschiedene Kompetenzen zusammenkommen.
Scrum ist eine Vorgehensweise bei Entwicklungsprojekten. Hier liegt der Fokus auf Flexibilität, Dynamik und täglichen Meetings, in denen Mitarbeiter ihre Aufgaben abstimmen.
Bei Scrum gibt es drei Rollen:
- Der Produkteigner (Product Owner)
- Der Scrum Master
- Das Mitglied im Projektteam
Product Owner (PO):
Der PO ist eine zentrale Rolle innerhalb des Scrum Teams, da er für das Management des Product Backlogs zuständig ist und dafür die Rechenschaft trägt. Zu seinen Aufgaben gehören das Management des Product Backlogs (gesammelte Anforderungen an die Software, die entwickelt werden soll) – also das Sortieren und Priorisieren der Einträge im Backlog. Er muss auch sicherstellen, dass das Entwicklungsteam die Einträge versteht. Er ist auch für die Rücksprache mit dem Management und Stakeholdern verantwortlich. Auch die Fortschrittkontrolle zur Erreichung des Sprintziels gehört zu seinen Aufgaben. Im Sprint Review erklärt er welche Product Backlog Einträge „done“ sind.
Scrum Master (Projekt Master):
Der Scrum Master unterstützt das Team bei der Selbstorganisation. Er achtet darauf, dass die Scrum Regeln eingehalten werden. Der Scrum Master kümmert sich um gruppendynamische Aspekte. Er hilft dabei die Zusammenarbeit zu optimieren, indem er die sicherstellt, dass Ziele im Scrum Team verstanden werden. Er vermittelt Techniken für eine effektive Verwaltung von Backlogs und auch das richtige Verständnis für Agilität. Scrum Master coacht das Development Team zu Selbstorganisation und funktionsübergreifender Teamarbeit und beseitigt Impediments (Hindernisse).
Projektteam:
Das Team sollte aus 5 bis 10 Mitarbeitern bestehen. Es gibt keine Hierarchie und die Teammitglieder organisieren ihre Aufgaben selbst. Jeder hat seine Kompetenzen.
Wie läuft der Scrum Prozess ab?
Am Anfang steht eine Produkt-Vision, die in Story Cards überführt wird. Hier werden einzelne Elemente, Merkmale und Funktionen des Produkts beschrieben. Das bildet die Grundlage des Scrum-Prozesses. Danach umfasst der Scrum Prozess folgende fünf Schritte:
- Product Backlog anlegen und pflegen:
Product Backlog wird aus den Anforderungen des Produkteigners und den Story Cards zusammengestellt. Hier werden grob alle Merkmale und Funktionen beschrieben. Im Laufe des Prozesses wird die Beschreibung genauer. Hier werden Prioritäten vergeben – Anforderungen die nicht so wichtig sind, können aussortiert oder verschoben werden, wenn sie technisch nicht realisierbar sind.
- Im Sprint Planning das Sprint Backlog erstellen:
Der Sprint ist der Kern des Scrum Projekts. Ein Projekt setzt sich aus mehreren Sprints zusammen, bis das gewünschte Produkt fertiggestellt wird. Im Sprint Planning werden Aufgaben für den nächsten Sprint geplant und das Sprint Ziel formuliert. Diese basieren auf den Einträgen aus Product Backlog und den Prioritäten. Das Scrum Team erstellt daraus ein Sprint Backlog. Eine einzelne Aufgabe wird Ticket genannt. Alle Tickets sind im Sprint Backlog aufgeführt.
- Im Daily Scrum den Arbeitsfortschritt besprechen:
Das Meeting dauert 15 Minuten und jeder berichtet was er seit dem letzten Daily Scrum gemacht hat, was er bis zum nächsten Daily Scrum tun wird und was ihn behindert. Scrum Master muss die Hindernisse aufgreifen und beseitigen. Ein Sprint Burndown Chart hilft zu sehen, wie das Projekt voranschreitet.
- Sprint Ergebnisse im Sprint Review prüfen:
Jeder Sprint wird durch ein Sprint Review Meeting abgeschlossen. Das Team stellt die Ergebnisse dem PO vor. Er nimmt die Sprint Ergebnisse ab. Einträge im Product Backlog werden aktualisiert und angepasst. Dann kann der Prozess mit dem zweiten Schritt beginnen.
- Die Zusammenarbeit mit einer Sprint Retrospective besprechen:
In gesonderten Treffen zwischen einem Sprint Review und dem nächsten Sprint Planning können die Teammitglieder die Zusammenarbeit besprechen und für die Zukunft optimieren.
Das Kanban Board zeigt den Projektfortschritt
Damit alle Mitglieder eine Übersicht über den Projektstand haben, werden bei Scrum alle Tickets eines Sprint Backlogs auf einer Tafel festgehalten. Dort erkennt man was noch ansteht, was in Bearbeitung ist und was schon fertig ist. So kann der Projektablauf transparent gesteuert werden. Diese Tafel wird Kanban Tafel genannt.
Burndown-Chart für das Controlling im Scrum Sprint:
Burndown-Chart wird für das Projektcontrolling und Budgetüberwachung eingesetzt. Diese Abbildung zeigt, ob das Projekt im ursprünglich vereinbarten Zeit- und Kostenrahmen bleibt oder ob das Budget oder Zeitplan angepasst werden müssen.