Die Social Media Plattform Snapchat testet momentan eine Deepfake-Technologie namens Snapchat Cameo. Mit dieser Funktion können Nutzer ihre Selfies in Videos oder GIFs einfügen.
Durch diese Anwendung können Gesichter bewegt werden oder unterschiedliche Emotionen erhalten. Die Testversion ist in Frankreich verfügbar und hat viele positive Reaktionen erlangt. Deshalb soll laut Snapchat das Feature demnächst sein globales Debüt machen.
Wie funktioniert das Ganze?
Beim Cameo müssen die Nutzer zunächst ihr Selfie hochladen und dann zwischen einem männlichen oder weiblichen Körperbau in den Videos entscheiden. Die Testversion hat 150 vorgefertigte Clips, die Nutzer verwenden können. User können die Videos auswählen, indem sie nach Kategorien und Szenen suchen, wie auch bei GIFs. Die Mimik wird entsprechend den Bewegungen des Schauspielers angepasst. Nachdem das Deepfake-Video fertig ist, können die Snapchat User es in den Chat hochladen. Die Videos können aber auch als Erweiterung von Bitmojis verstanden werden.
Die neue Funktion von Snapchat erinnert stark an die chinesische App Zao, bei der die Nutzer das Gesicht per Deepfake in Szenen aus bekannten Filmen einfügen können. Diese Anwendung wurde jedoch aus datenschutzrechtlicher Sicht stark kritisiert.
So eine starke Deepfake Wirkung ist jedoch nicht gegeben, da man deutlich erkennt, dass das Bild statisch auf eine Gesichtsfläche projiziert wird und die Mimik roboterhaft erfolgt. Es ist aber auch von der Belichtung des Bildes abhängig, wie gut es sich in die Szene einfügt. Drehungen des Kopfes und weitere komplexere Mimiken sind unmöglich, sodass man es nicht als Deepfake bezeichnen kann.
Bisher ist der Chat Bereich von Snapchat eher unmonetarisiert, jedoch kann die Cameo Funktion das ändern. Unternehmen erstellen ja bereits die AR Lenses, so können auch von Unternehmen gebrandete Kurzvideos für Cameos angeboten werden. Die Unternehmen müssen dann kreativ sein, damit die Videos von den Nutzern angenommen und geteilt werden. Es bleibt somit abzuwarten wie der globale Rollout wird und wie die Nutzer darauf reagieren.