Nr. 2: Engagement-Rate
Die Engagement-Rate ist eine weitere Neuerung bei GA4. Sie aktualisiert die alte Metrik der Absprungrate mit einer viel genaueren und informativeren Metrik.
Die Absprungrate ist eine beliebte Metrik bei Universal, aber sie war lange Zeit problematisch. Und warum? Weil Universal bereits so viele Aktivitäten verpasst. Es zeichnet auf, dass ein Nutzer von einer Seite abspringt, wenn er weitergeht, ohne etwas zu unternehmen. Oft haben die Nutzer jedoch auf diesen Seiten etwas unternommen; die Aktionen wurden nur nicht aufgezeichnet.
GA4 behebt dieses Problem durch die Aufzeichnung separater Engagement- und Bounce-Raten mit neuen Definitionen.
Engagement-Rate: Ein Nutzer ist mit einer Seite beschäftigt, wenn er sie mindestens 10 Sekunden lang in einem aktiven Browser-Tab geöffnet hat. (Sie können diese Definition bearbeiten, z. B. indem Sie die erforderliche Zeitspanne an Ihre Bedürfnisse anpassen).
Absprungrate: Sie wird jetzt als negative Absprungrate definiert, d. h. als die Anzahl der Personen, die eine Seite besucht haben, aber nicht als engagiert eingestuft wurden.
Diese Metrik ist nützlicher als die alte Absprungrate, da sie das tatsächliche Interesse an einer Seite besser messen kann. So werden z. B. Bots herausgefiltert, da sie eine Seite nicht lange genug besuchen oder die Registerkarte nicht aktiv halten werden.
Wie bei der alten Absprungrate solltest du jedoch auch dieser Kennzahl nicht zu viel Bedeutung beimessen. Die Verweildauer ist ein wertvolles Diagnoseinstrument, mit dem du feststellen kannst, welche Seiten für deine Nutzer am interessantesten oder am uninteressantesten sind. Für die Berichterstattung über Marketingziele ist sie weniger nützlich.
Nr. 3: Konsum von Inhalten
Eine weitere wichtige Kennzahl in GA4 ist die Verweildauer: wie lange sich jemand mit einer Seite beschäftigt, die nicht nur der grundlegenden Definition von Engagement entspricht.
Allerdings ist sie nicht perfekt. Nutzer müssen Ereignisse auslösen, um als engagiert registriert zu werden, was bedeutet, dass ein Teil des Engagements nicht erfasst wird. Wenn jemand beispielsweise 5 Minuten lang einen langen Artikel liest, aber auf keinen Link klickt oder den 90 %-Scroll-Punkt erreicht, denkt GA4, dass der Nutzer nicht mehr aktiv ist. In Wirklichkeit nimmt er sich aber nur Zeit zum Lesen.
Glücklicherweise gibt es bereits eine Lösung: eine benutzerdefinierte Metrik namens Content Consumption, entwickelt von der Agentur Kick Point. Du kannst sie als Plugin für eine WordPress-Website oder über den Tag Manager für jede andere Website hinzufügen.
Und so funktioniert es:
- Content Consumption schätzt auf der Grundlage der Wortzahl und unter Ausschluss von anderem Text auf der Seite ab, wie lange ein Inhalt zum Lesen benötigt.
- Ein erstes Ereignis wird ausgelöst, wenn ein Benutzer diese Zeitspanne auf der Seite verbringt.
- Ein zweites Ereignis wird ausgelöst, wenn derselbe Benutzer bis zum Ende des Inhalts blättert.
- Sobald beide Ereignisse ausgelöst wurden, wird ein drittes Ereignis ausgelöst. Der Benutzer wird als derjenige markiert, der den Inhalt konsumiert hat.
Auf diese Weise erhältst du drei wertvolle Daten: ob deine Inhalte die Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten, ob die Nutzer deine Inhalte ganz durchsehen und ob sie sie sinnvoll nutzen.
All diese Informationen kannst du zur Feinabstimmung deiner Inhalte nutzen. Wenn die Nutzer beispielsweise regelmäßig genug Zeit auf einer Seite verbringen, aber nicht bis zum Ende des Inhalts scrollen, musst du vielleicht die Übersichtlichkeit oder Lesbarkeit verbessern.